Donnerstag, 17. Juni 2010

Der SALON BOLSCHEWIQUE empfiehlt wärmstens

25. Juni 2010

Vortrag
19.00 Uhr
Halle
Händelhaus
(Große Nikolaistraße 5)

Beethoven, Strauss, Schönberg: Dialektik der Aufklärung in der Musik
Vortrag von Clemens Nachtmann


Im Rahmen des Vortrages wird versucht, durch weit vorangetriebene immanent-musikalische Analyse begrifflich den gesellschaftlichen Gehalt einer Kunst zu dechiffrieren, deren Existenzform gerade das Ungegenständlich-Unbegriffliche ist: der Musik. Dabei wird immanente Analyse ideologiekritisch gegen die kurrenten Methoden der Betrachtung von Musik pointiert: gegen an Gesellschaftlichem desinteressierte musiktheoretische Handwerkelei, soziologische Zuordnungen von
Gesellschaft und Musik sowie biographische Kurzschlüsse von Werk und Person. Anhand von Beethovens „Eroica“, Richard Strauss’ „Heldenleben“ und Schönbergs „Ode an Napoleon“ soll eine Geschichte bürgerlicher Subjektivität entworfen werden, und zwar anhand der in der Figur Napoleon Bonapartes verkörperten Idee des „Heldischen“. Dem Gegenstand entsprechend geht es dabei ums Zuhören – nicht nur der Worte, sondern gerade der besprochenen Musik. Thema des Vortrags, der demonstrieren möchte, dass die Dialektik der Aufklärung sich nicht nur begrifflich erschließen, sondern hörend erkunden lässt, wird also die Frage sein, welche Rückschlüsse das Schicksal ästhetischer Subjektivität auf die Geschichte der realen zulässt.

Der Vortrag, der auf das gesprochene Wort ebenso vertraut wie auf Hörbeispiele am Flügel und vom Band, wird etwa vier Stunden dauern.

Clemens Nachtmann ist Lehrbeauftragter für Komposition, Musiktheorie, Musikgeschichte und Dirigieren an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Graz (Österreich). Er war Mitglied der Meisterklassen von Friedrich Goldmann und Beat Furrer. Kompositionsauftrag des Berliner Senats für das Ensemblestück „battery
park/NY“ und der Ensembleakademie „Impuls“ (Graz) für ein Ensemblewerk mit dem Klangforum Wien. Zahlreiche Preise (u. a. 3. Preis beim Hanns-Eisler-Wettbewerb für Komposition und Interpretation 2001, 2. Preis bei den „Weimarer Frühjahrstagen für zeitgenössische Musik“ 2004, Boris-Blacher-Preis für Komposition der Neuen Musik 2004, 2. Preis beim Gustav-Mahler-Kompositionspreis 2008). Clemens Nachtmann ist Redakteur der Zeitschrift „Bahamas“.

ag antifa im stura der Uni Halle (http://antifa.uni-halle.de ),
Initiativkreis „Materialien zur Aufklärung und Kritik“
(www.materialien-kritik.de ), Händelhaus Halle (www.haendelhaus.de )

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